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Sicher auf der Baustelle

16.10.2024 | Eine Immobilie zu bauen, ist eine große Herausforderung. Insbesondere, als dass der Arbeitsalltag auf der Baustelle viele gefährliche Situationen bereithält. Neben den Witterungsbedingungen und der eigentlichen Arbeit machen auch oft Zeitdruck und die Benutzung von gefährlichen Werkzeugen Probleme. Hinzukommt, dass man auf der Baustelle meistens nicht allein ist. Entsprechend ist es wichtig, Verhaltensregeln einzuhalten, um Gefahren zu minimieren.

3D Animation Production Company auf Pixabay

Ordnung hat Priorität
 
Eine der wichtigsten Regeln auf einer Baustelle für die eigene Immobilie ist es, Ordnung zu halten. Denn die meisten Unfallquellen werden bedingt durch Unachtsamkeit in der Kombination mit Unordnung. Herumliegende Werkzeuge und Kabel, Rohre und Schläuche, aber auch Essensreste, Flaschen oder elektronische Geräte sind typische Auslöser für den Versicherungsfall bei der Unfallversicherung. Entsprechend wichtig ist es, die benutzten Dinge umgehend wegzuräumen. Vornehmlich, wenn auf der Baustelle mit anderen Handwerkern zusammengearbeitet wird, ist es wichtig, mögliche Gefahren umgehend zu beseitigen.
 
Dies gilt im Übrigen auch für Bedenken am Bau. Hierunter versteht man, dass im Verlauf des Bauprozesses etwa Anordnungen gegeben werden oder Materialfehler auftreten, die bei den Handwerkern oder beim Auftraggeber selbst für Bedenken sorgen. In diesem Fall ist eine Bedenkenanzeige am Bau das richtige Vorgehen. Dieses Instrument hilft Auftraggebern, aber auch Auftragnehmern, Qualitätsmängel oder Sicherheitsbedenken offiziell zu äußern. Mit einer solchen Bedenkenanzeige wird nicht nur das Bauprojekt als solches geschützt, sondern ebenfalls die rechtliche und finanzielle Position.
 
Sicherheit ernst nehmen
 
Darüber hinaus ist die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen auf der Baustelle wichtig. Das bezieht sich nicht nur auf den Arbeitsalltag mit Werkzeugen oder gefährlichen Stoffen, sondern vor allem auf die Nutzung von Sicherheitsausrüstung im Allgemeinen. Die richtige Schutzausrüstung muss auch bei steigendem Zeitdruck oder Termindruck der Handwerker eingehalten werden. Dabei geht es nicht nur darum, die eigenen Schutzmaßnahmen zu überprüfen, sondern auch bei Kollegen oder Dienstleistern, die auf der Baustelle helfen, dafür Sorge zu tragen, dass die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Dazu zählt ebenso, dass die vorhandenen Werkzeuge und Maschinen auch ordnungsgemäß und sicher benutzt werden.
 
Wer an Maschinen oder mit Werkzeugen arbeitet, muss sich vorher informieren oder sich instruieren lassen. Es muss also klar sein, was genau zu tun ist, beziehungsweise wie das Werkzeug oder die Maschine funktionieren. Es ist hilfreich, vor dem Arbeitsbeginn kleine Unterweisung stattfinden zu lassen, die zum einen die Verwendung von bestimmten Maschinen und Handwerkzeugen erklären und gleichzeitig dafür sorgen, dass alle auf der Baustelle wissen, wie sie mit brenzligen Situationen in diesem Zusammenhang umzugehen haben.
 
Mehr Aufmerksamkeit bedeutet weniger Unfälle
 
Die meisten Unfälle auf Baustellen geschehen, weil Menschen ausrutschen, stolpern oder stürzen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung führt über solche Unfälle auf der Baustelle genauestens Statistiken. Um Unfälle zu vermeiden, gilt es stets für einen freien Blick auf den Boden zu sorgen. Ebenfalls sind gute Lichtverhältnisse, sowie bei Dunkelheit eine ausreichende Beleuchtung mit künstlichem Licht nötig. Die klassischen Durchgangswege gilt es in jedem Fall freizuhalten. Ebenfalls wichtig: sind Fett, Öl oder andere Flüssigkeiten ausgelaufen, müssen diese sofort gereinigt werden. Ebenfalls ist im Winter darauf zu achten, ausreichend Streumittel zur Verfügung zu stellen und auch zu nutzen.
 
Hohe Unfallgefahr auf dem Bau
 
Laut der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, kurz IG Bau, stirbt etwa alle drei Tage ein Arbeiter auf der Baustelle. Gründe hierfür sind vielfältig. Doch welche genau sind das?
 
Wie schon angesprochen stehen ganz oben in der Statistik Unfälle durch Unachtsamkeit aufgrund von herumliegenden Gegenständen und nicht getragener Schutzkleidung. Doch ebenso spielt das Fehlverhalten von Bauarbeitern eine nicht unwesentliche Rolle. Hinzu kommen sprachliche Barrieren. Schließlich stammen viele Mitarbeiter im Baugewerbe aus den unterschiedlichsten Nationen.
 
Eine Vielzahl der Unfälle ist im Übrigen auf Erd- und Aushubarbeiten zurückzuführen. Gefahrenquellen sind bei diesen üblicherweise einstürzende Grabenwände, übersehene Energieversorgungsleitungen im Boden oder fehlende Absicherung der Grabungen. Einen zweiten, signifikanten Unfallherd auf Baustellen stellen herabfallende Gegenstände sowie eine unzureichende Absturzsicherung von Beschäftigten dar. Sicherheitsmaßnahmen sind etwa Schutzwände, Fanggerüst oder Auffangnetze. Diese müssen nicht nur von beauftragten Handwerkern genutzt werden, sondern ebenfalls vom Bauherrn selbst, sollte er Arbeiten in Eigenregie durchführen.
 
Besonders hoch ist das Unfallrisiko an elektrischen Anlagen. Vor allem dann, wenn nicht geprüft wird, ob elektrische Maschinen und Geräte beschädigt sind oder ob Reparaturen an diesen korrekt ausgeführt wurden. Ebenfalls fällt in den Statistiken der IG Bau auf, dass es häufig zu Unfällen kommt, wenn Handwerkzeuge und Maschinen übermäßig beansprucht und Sicherheitsvorschriften nicht konsequent eingehalten werden.
 
Absolut unterschätzt in der Baubranche ist zudem das Gesundheitsrisiko aufgrund von Hautkrebs. Ein Problem, das aufgrund des Klimawandels in Zukunft an Signifikanz gewinnen wird. Denn schon heute leiden immer mehr Beschäftige auf dem Bau an weißem Hautkrebs. Auf der Baustelle ist also abseits der üblichen und besonderen Schutzausrüstung ebenfalls auf einen soliden Hautschutz zu achten. Lange Kleidung, Sonnencreme, Kopfschutz und Nackenschutz sind hilfreiche Ergänzungen. Schließlich steht der ganzheitliche Gesundheitsschutz im Fokus und hilft nicht nur kurzfristig, sondern eben auch langfristig gesund zu bleiben.
 
Am Ende geht es darum, dass alle auf der Baustelle gesund nach Hause kommen. Dazu ist es nötig, angemessene und ausgewogene Schutzmaßnahmen umzusetzen und ebenfalls aufeinander zu achten. Der Bau einer Immobilie ist mit simplen Verhaltensregeln sicher zu realisieren.

 

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