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Mauscheleien und Bestechung von Maklern? Nein Danke!

Mit dem Bestellerprinzip wird sich im Juni 2015 einiges ändern: Verantwortlich für die Bezahlung des Maklers ist nun nicht mehr der Mieter sondern der Vermieter - Ein Großteil der deutschen Makler befürchtet enorme Umsatzverluste und geht bereits auf die Barrikaden.
Dabei hat sich der Berufsstand der Makler auch sonst nur wenig mit Ruhm geschmückt. Viele Interessenten in verschiedensten Städten erlebten Angebote der Bestechung und berichteten davon: "Für nur 50,- EUR kann ich Sie ganz oben auf die Inetressentenliste setzen, da haben Sie so viel Zeit sich zu entscheiden, wie Sie wollen", so das Angebot für eine Wohnung mit schimmligen Decken. Die Kölner Agentur GAG möchte der Wettbewerbsverzerrung nun einen Riegel vorschieben.

Wohnungsnotstand in Köln?
Die Immobiliensituation in Städten wie Köln ist vor Mietinteressenten besonders schwer. Es gibt nur wenig Leerstand, egal ob in hochpreisigen oder durchschnittlichen Lagen. Wird eine Wohnung frei, ist die Liste der Interessenten lang. Viele potentielle Mieter werden parallel zum Termin geladen, persönliche Interaktion und Kundenfreundlichkeit ist dabei kaum geboten. Mit 20 anderen Personen eine Wohnung ansehen - das lässt die Hoffnungen bei den meisten direkt wieder schwinden und zum Überlebenskampf des Wettbewerbs übergehen.

Viele Menschen drängen in den urbanen Raum. In Städten wie Köln, Berlin oder Hamburg führt dies schon seit einigen Jahren zur Explosion von Mietpreisen für die private Nutzung und das Gewerbe. Wohnraum, der einst bezahlbar war, steigt im Preis. Der Aufschrei nach Mietpreisbremsen für bezahlbare Quadratmeterpreise ging bereits 2014 durch die Medien.

Das Bild, welches vom Makler hängen bleibt ist das eines hektischen Menschen im Anzug, der sich vor allem für die Bonität interessiert. Der Makler scheint das Gesicht des Preiskampfes zu werden. Auf der Basis der steigender Mieten und des immer knapper werdenden Wohnraumes, scheint die Berufsgruppe das Elend noch weiter zu steigern, indem der private Vorteil gesucht wird.

Erster Kölner Immobilienkonzern mit klarem Statement
Eine Immobilienagentur sorgte grade am ersten April diesen Jahres für den nächsten Aufschrei unter den althergebrachten Maklern: Die GAG Immobilen AG in Köln hat sich zum festen Ziel gesetzt, das Wirtschaften zwischen Vermietern, Mietern und den Maklern als Mittler zu normalisieren und fair zu gestalten. Die Richtlinien für ein faires Miteinander werden - ganz Kölsch "Uns 11 Jebote" genannt (http://www.aus-die-maus.net/compliance-aufklaerung/) das Unternehmen setzt sich für eine faire Vermittlung ein: "Compliance" ist das Zauberwort.

Im Regelkatalog bekennt sich das Unternehmen zur Einhaltung der Richtlinien und betont in diesen "11 Jeboten", dass Makler keine Geschenke annehmen dürfen und auch andere wettbewerbsverzerrende Maßnahmen illegal sind. Jeder Mitarbeiter der Firma muss dies einhalten. Das Prinzip der neuen Compliance Richtlinie wurde in einem Werbespot mit dem Kölner Medien-Urgestein Hausmeister Krause auf Youtube veröffentlicht.



Geteilte Reaktionen auf den Spot Im Video wird einem schmierigen Makler mit einem digitalen Hammer ein Ende wie aus dem Cartoon bereitet. Die Webgemeinde reagiert positiv auf das humoristische Video, das Versprechen des Unternehmens wurden in das richtige Licht gerückt. Deutsche Makler nehmen den Spot mit weniger Humor. Sie kritisieren, dass der Beruf des Maklers verrufen wird und den gesamten Stand als geldgierig herausstelle. Ein Urteil über die Berufsgruppe bilden sich allerdings die wenigsten denkenden Menschen anhand humoristischer Werbeclips, persönliche Erfahrungen spielen wohl die größere Rolle.
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