Wie können 3D-Druck und modulare Konstruktionen die Kosten beeinflussen?
Vor wenigen Jahren schien es einfach nur Fiktion zu sein, selbst kleine Objekte in 3D herzustellen. Wie Papier aus dem Drucker etwas entstehen zu lassen, war einfach Sci-Fi, die sich visionäre Autoren ausdachten. Inzwischen ist es mit 3D-Druckern möglich, kleine Figuren und Bauteile für Prototypen oder Kleinserien – etwa für die Autoindustrie – herzustellen.
Aber: Von einer breiten Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, sind 3D-Drucker leistungsfähiger geworden. Aufsehenerregend ist die Möglichkeit, heute schon komplette Boote direkt aus dem 3D-Drucker zu ziehen.
Und auch Häuser lassen sich mithilfe dieser Technik herstellen. In Deutschland werden dazu mehr und mehr Pilotversuche durchgeführt. An der Fachhochschule Münster ist es gelungen, ein komplettes Haus in 3D zu drucken. Bis so etwas auch für private Bauherren erschwinglich ist, werden wahrscheinlich noch Jahre vergehen.
Häuser und Wände im 3D-Drucker
Dass ganze Häuser in einem riesigen 3D-Drucker entstehen, ist noch Zukunftsmusik – zumindest, wenn es um einen flächendeckenden Einsatz geht. Bisher ist diese Dimension noch in einem Versuchsstadium, entsprechend aufwendig und teuer. Aber: Es muss nicht um das komplette Haus gehen.
Fertigteilhäuser werden heute – in Holz- und Massivbauweise – vorproduziert und erst am Bauplatz wie ein Puzzle zusammengesetzt. Mit dem 3D-Drucker lassen sich diese Elemente schneller produzieren. Hierdurch und aufgrund der Tatsache, dass sich die 3D-Drucker von nur wenigen Bedienern beaufsichtigen lassen, kann in Zukunft das Bauen günstiger werden.
Wie lässt sich der Hausbau vereinfachen und beschleunigen?
3D-Drucker haben viele Verbraucher klein und handlich fürs Arbeitszimmer vor Augen. In der Praxis kann ein 3D-Drucker aber auch die Dimension eines Hauses mit mehreren Etagen annehmen. Hierfür sind die Investitionen natürlich beträchtlich. Richtig eingesetzt, kann sich dieses Investment aber lohnen.
Großes Sparpotenzial
Allein der Rohbau für ein Haus liegt bei einem Preis zwischen 500 Euro bis 1.000 Euro je Quadratmeter. Damit kostet dieser Bauabschnitt also bei 100 qm Wohnfläche schon 100.000 Euro. Und jeder Quadratmeter macht den Rohbau teurer.
Für ein Haus aus dem 3D-Drucker kann sich dieser Preis halbieren. Diese Aussage beruht auf bisherigen Erfahrungen mit einigen speziellen Hausvarianten. Sobald sich Standards und modulare Bauweisen etabliert haben, ist eine deutliche Kostenanpassung zu erwarten. Ein zweiter Vorteil: Das Haus ist viel schneller fertig. Die FH Münster hat gerade einmal 100 Stunden Zeit am Drucker gebraucht.
Nichts ersetzt eine gute Planung
Trotzdem ist es wichtig, vor einem Hausbau eine genaue Planung auf die Beine zu stellen. Ein Hausbauexperte hilft dabei, richtige Baupartner und passende Verträge zu finden – auch für innovative Ansätze wie den 3D-Bau.
Grenzen des 3D-Drucks fürs Bauen
Ein Haus aus dem Drucker klingt fantastisch. Allerdings gibt es einige Grenzen. Im Rohbau ist das typische Wellenmuster immer sichtbar. 3D-Häuser brauchen also immer noch einen Aufputz. Ein zweiter Punkt betrifft das Material. Hier sind Bauherren eingeschränkt, da sich nicht alle Materialien mit dem Drucker verarbeiten lassen.
Parallel ist das Haus nicht automatisch gedämmt. Diese wird normalerweise nachträglich eingebracht. Das Haus oder eine Wand wird mit einem Hohlraum vorgedruckt, welcher später maschinell oder von Hand mit dem Dämmstoff ausgefüllt wird. Und es gibt noch einen weiteren Nachteil: Bisher ist der Haus-Drucker nicht mobil. Die 3D-Drucker können nicht mal schnell aufgebaut werden. Gerade die Vorbereitung braucht ihre Zeit.
Fazit: Bald das Haus in 3D drucken lassen
Stein auf Stein – eine Textzeile aus einem bekannten Kinderlied. Bald könnte es anders heißen. Findige Wissenschaftler haben mit dem 3D-Druck eine Möglichkeit gefunden, Häuser und Teile einfach drucken zu lassen. Damit wird der Hausbau nicht nur schneller. Auf lange Sicht ist davon auszugehen, dass Häuser aus dem 3D-Drucker auch viel günstiger werden.
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