Es war einmal ein einsamer Riese, der in den alten pommerschen Wäldern lebte und lange und beharrlich nach seinen Stammesgenossen suchte. Als er sich müde und resigniert auf einen riesigen Felsen setzte, erschien der Teufel, verwandelt in die Gestalt einer hübschen Riesin. Die Freude des Einzelgängers war riesig, aber auch nur von kurzer Dauer. Die angebliche Riesin, die ihn drängte, einen Pakt zu schließen, offenbarte sich schnell. Der wütende Einzelgänger packte den Felsbrocken, auf dem er saß, mit beiden Händen und zielte auf den Teufel. Er lief weg. Der Stein flog hinter ihm her, aber der Teufel sprang zur Seite, und der Felsbrocken flog weiter und fiel auf den flachen Grund des Beckens und verband das Wasser der Bucht mit der Straße von Dziwna. Die Volksklechda behauptet, dass die Siedlung ihren Namen von diesem riesigen Granitklumpen erhielt, der bald zu einer bedeutenden Festung heranwuchs und sich dann in eine reiche Stadt verwandelte.

So viel zur Legende. Tatsache ist, dass Kamień Pomorski eine über 1000-jährige Geschichte hinter sich hat. Die slawische Siedlung des wollinischen Stammes, die am Hochufer des Haffs errichtet wurde, diente ab dem 9. Jahrhundert als befestigte Hafenstadt. Es gewann an Bedeutung, als es Sitz der westpommerschen Herzöge wurde. Wissenschaftler leiten den Namen der Städte von ihrer steinernen Burg ab.

Kamień Pomorski liegt am Fluss Dziwna, der östlichen Mündung der Oder in die Ostsee, von der es 8 km entfernt ist. Zum Stadtgebiet gehört auch die Insel Chrząszczewska, die sich im Dziwna-Becken erstreckt.

Kamień Pomorski ist eine der ältesten Städte in Westpommern. Prächtige Denkmäler sind in seine jahrhundertealte Vergangenheit hineingewachsen. Siedlungsspuren stammen aus der Antike. Der Name der Stadt leitet sich von einem natürlichen topografischen Phänomen ab, bei dem es sich um einen riesigen Findling handelt, der sich mehrere Dutzend Meter von der Nordküste der Insel Chrząszczewska entfernt befindet. Dieser Findling, bekannt als King's Boulder, ist untrennbar mit der Geschichte und Legende der Stadt verbunden. Der Stein war einst eine wichtige Verteidigungsfestung des Wolinian-Stammes. Jüngste archäologische Funde lassen uns feststellen, dass es bereits im 9. Jahrhundert eine Festung auf dem Gebiet der heutigen Stadt gab und im 10. Jahrhundert daneben eine Gemeinde.