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Heizungsanlagen in Bestandsimmobilien modernisieren: Worauf ist zu achten?

04.07.2024 | Mit dem Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) müssen ab dem 1. Januar 2024 in Neubauten, die in Neubaugebieten errichtet werden, Heizungen eingebaut werden, die Strom zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien beziehen. Bestandsimmobilien sind von dieser Regelung bisher nicht betroffen, es sei denn, die Eigentümer entscheiden sich aufgrund eines Defektes oder aus anderen Gründen für eine neue Heizungsanlage. In diesem Fall müssen ebenfalls die Auflagen des GEG erfüllt werden.

Heizungsanlagen in Bestandsimmobilien modernisieren: Worauf ist zu achten? Foto: geralt / Pixabay.com
Heizungsanlagen in Bestandsimmobilien modernisieren: Worauf ist zu achten? Foto: geralt / Pixabay.com

Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und günstig

Der Einbau neuer Heizungen, die komplett auf fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl basieren, ist nicht mehr erlaubt, sodass sich Eigenheimbesitzer bei einer Modernisierung nach Alternativen umsehen müssen. Dazu gehören: 
  • Wärmepumpen: Sie ziehen ihre Energie aus dem Erdreich, der Luft oder dem Wasser und wandeln sie in Wärme um, mit der sich nicht nur das Haus heizen, sondern auch das Wasser erwärmen lässt.
  • Fern- und Nahwärme: Immer mehr Kommunen planen Fern- und Nahwärme-Netze, über die sie mehrere Haushalte mit nachhaltiger Energie versorgen können. Der Vorteil dieser Variante ist, dass sich Eigentümer keine Gedanken um die Modernisierung ihrer Heizung machen müssen, denn es ist keine eigene Anlage mehr notwendig.
  • Biomasseheizungen: Immer mehr Heizungsanlagen können per Biogas oder Wasserstoff betrieben werden, sofern diese über die Gasnetze bereitgestellt werden. 
  • Solarthermie: Mithilfe von Solarzellen auf dem Dach kann die Energie der Sonne durch Kollektoren eingefangen und in Wärme umgewandelt werden, mit der sich das Haus beheizen lässt.
  • Hybridheizungen: Hierbei kann es sich um Anlagen handeln, bei denen der klassische Brennwertkessel mit erneuerbaren Energien kombiniert wurde, sodass der Verbrauch der brennbaren Stoffe deutlich reduziert wird. 
Die Vorteile der Verwendung oben genannter Energieträger liegt auf der Hand: Viele von ihnen können komplett kostenlos bezogen werden und stammen aus einer unversiegbaren Quelle. Somit sind sie nicht nur nachhaltig, sondern auch günstig, lassen die Nebenkostenabrechnung deutlich sinken und beenden die Abhängigkeit vom Gas- und Ölpreis. Welche Heizungssystem-Variante am besten geeignet ist, hängt immer von den Gegebenheiten vor Ort und von der Dämmung des Hauses ab, sodass sich Eigentümer am besten die Unterstützung von einem Energieberater einholen sollten. 

Bestehende Heizungen modernisieren 

Um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu verringern, muss nicht immer sofort eine komplett neue Heizungsanlage eingebaut werden. Stattdessen gibt es alternative Lösungen, mit denen sich die Kosten und der Aufwand deutlich reduzieren lassen. Sofern sich im Haus bereits ein moderner Brennwertkessel befindet, lässt sich dieser gegebenenfalls mit einer Wärmepumpe nachrüsten, wodurch ein umweltfreundlicheres Hybridsystem entsteht. Besonders unkompliziert ist der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, da dafür keine aufwendigen Bohrungsarbeiten oder Genehmigungen notwendig sind. Eine weitere sinnvolle Lösung kann die Nutzung des Sonnenlichts sein, die sich mithilfe der Kombination der bestehenden Heizung und einer Solarthermieanlage auf dem Dach in Heizwärme umwandeln lässt. Bei beiden Varianten wird der Brennwertkessel durch eine erneuerbare Energiequelle unterstützt, sodass er deutlich seltener anspringt und nur dann gebraucht wird, wenn die Wärmepumpe oder die Solarthermieanlage nicht ausreichend Wärme erzeugen können. 

Fördermittel nutzen und ordentlich sparen 

Auch wenn Eigentümer durch den Einbau einer neuen Heizung oder die Modernisierung einer bestehenden Anlage Nebenkosten einsparen können, schrecken viele aufgrund der einmalig hohen Investitionskosten davor zurück. Diese lassen sich mit den richtigen Fördermitteln vom Staat jedoch ein wenig senken, sodass Eigentümer gar nicht immer den vollen Preis tragen, sondern nur noch einen prozentualen Anteil zahlen müssen. Zum Beispiel gibt es eine 30-prozentige Grundförderung der Investitionskosten von umweltfreundlichen Heizungssystemen, den fünfprozentigen Effizienzbonus für Wärmepumpen sowie den 20-prozentigen Klimageschwindigkeitsbonus, der ausgezahlt wird, wenn die Heizung frühzeitig ausgetauscht wird. Hinzu kommen weitere Fördermöglichkeiten, die sich miteinander kombinieren lassen, sodass ein Zuschuss von bis zu 70 Prozent möglich ist. Das würde bedeuten, dass der Eigentümer des Hauses nur noch 30 Prozent aus eigener Tasche zahlen müsste. 

Die Modernisierung der Heizungsanlage kann insbesondere langfristig deutlich Kosten einsparen und macht Verbraucher zudem unabhängiger. Die höheren Anfangsinvestitionen lassen sich oft durch entsprechende Förderungen reduzieren und rechtliche Vorgaben halten Hausbesitzer am zuverlässigsten ein, wenn eine professionelle Beratung in Anspruch genommen wird.

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