Immobilienportale, Bewertungsplattformen, virtuelle Besichtigungen und Vergleichstools bieten potenziellen Käufern eine Fülle an Daten, die es ihnen ermöglichen, den Markt detailliert zu analysieren, bevor sie überhaupt mit einem Makler in Kontakt treten.
Diese Entwicklung stellt die Branche vor neue Herausforderungen: Es reicht nicht mehr aus, lediglich grundlegende Informationen zu liefern. Makler müssen nun echten Mehrwert bieten, um unverzichtbar zu bleiben.
Der Wandel der Käuferlandschaft
Die Digitalisierung hat das Käuferverhalten drastisch verändert. Käufer informieren sich oft Wochen oder Monate im Voraus, vergleichen Preise, analysieren Markttrends und studieren Nachbarschaften genau. Viele von ihnen kennen die aktuellen Marktbedingungen und haben eine klare Vorstellung davon, was sie wollen und wie viel sie bereit sind zu zahlen. Diese informierte Herangehensweise schränkt den Spielraum für traditionelle Verkaufsstrategien erheblich ein.
Das sieht auch Susana Sandholzer, Gründerin und Geschäftsleiterin Sandholzer Immobilien GmbH
«Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es individuelle Beratung, fundiertes und breit abgestütztes Fachwissen, genaue Marktkenntnisse, ein gutes Netzwerk und wenn nötig eine Rundumbetreuung. Mit dem wachsenden Interesse auch an individuellen Wohnlösungen und nachhaltigen Immobilien ist es zudem wichtig, gute Kenntnisse über Umbauten und Renovationen zu verfügen.»
Einfluss der Preisentwicklung
Die kontinuierlich steigenden Immobilienpreise in vielen Regionen erhöhen den Druck auf Käufer, gut informiert und strategisch vorzugehen.
Käufer müssen genau wissen, wann und wo sie investieren sollten. Diese Preisentwicklung erfordert von Maklern ein tiefes Verständnis der Marktmechanismen.
Nur so können sie ihre Kunden erfolgreich beraten und sicherstellen, dass diese die richtige Entscheidung treffen – eine Fähigkeit, die in der heutigen Marktsituation mehr denn je gefragt ist.
Erfolgsfaktoren für Immobilienfirmen in 2024
Um im Jahr 2024 erfolgreich zu sein, müssen Immobilienfirmen die Digitalisierung als zentrale strategische Herausforderung begreifen. Laut der InWIS-Studie zur Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft sind die Integration von ERP-Systemen und die effektive Nutzung von Big Data entscheidende Faktoren, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dabei spielt das Datenmanagement eine zentrale Rolle – der Schutz sensibler Informationen ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein wesentlicher Vertrauensfaktor gegenüber Kunden.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die Fokussierung auf den Kunden. Personalisierte und flexible Serviceangebote, unterstützt durch moderne Assistenzsysteme und digitale Kommunikationskanäle, werden zunehmend zum Differenzierungsmerkmal. Immobilienfirmen, die in der Lage sind, auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen, werden langfristig erfolgreicher sein.
Ein Beispiel für die Optimierung von Prozessen bietet Swisscontentcloud, das viele administrative Aufgaben in der Immobilienverwaltung vereinfacht. Das Dokumentenmanagementsystem mit Schnittstelle zu Garaio ermöglicht es, Rechnungen über das ERP-System GaraioREM automatisiert abzulegen und zu buchen. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation mit Eigentümern, sondern spart auch bis zu vier Minuten pro Rechnung an Zeit ein.
Die Integration von ESG-Kriterien (Environmental, Social, and Governance) in die Geschäftsstrategie wird ebenfalls immer wichtiger, um nachhaltige Geschäftspraktiken zu etablieren und den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Wie sollten Immobilienfirmen online agieren
Das Internet hat die Immobilienbranche revolutioniert: Bereits 93 Prozent der Kunden beginnen ihre Immobiliensuche online. Allerdings sind Immobilienkäufe komplex und stark reguliert, was bedeutet, dass das Immobilien Online-Marketing in der Branche anders funktionieren muss als beispielsweise im Einzelhandel.
Das Ziel ist nicht der direkte Verkauf, sondern die optimale Vorbereitung darauf. Immobilienmarketing sollte daher darauf abzielen, Kontakt zu potenziellen Kunden aufzubauen und deren Interesse zu wecken.
Immobilienportale sind ein wichtiger Bestandteil der Online-Vermarktung, sollten aber nicht die einzige Quelle im Internet sein. Erfolgreiche Immobilienfirmen nutzen alle verfügbaren Instrumente, von der eigenen Website über soziale Netzwerke bis hin E-Mail und Online Marketing. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für eine erfolgreiche Online-Strategie, aber bestimmte Schlüsselfaktoren beeinflussen den Erfolg maßgeblich.
Optimale Vorbereitung statt direkter Verkauf
Das Ziel im Immobilienmarketing ist nicht der direkte Online-Verkauf, sondern die Schaffung eines fundierten ersten Kontakts mit potenziellen Kunden. Erfolgreiche Immobilienfirmen kombinieren verschiedene digitale Kanäle, um das Interesse der Kunden zu wecken und sie durch den Verkaufsprozess zu begleiten.
Multichannel-Strategien und moderne Tools
Immobilienportale sind ein essenzieller Teil der Vermarktung, sollten jedoch durch andere Kanäle wie eine gut optimierte Webseite, soziale Netzwerke und gezielte E-Mail-Kampagnen ergänzt werden. Die Kombination aus SEO, Content-Marketing und datengetriebenen Kampagnen steigert die Sichtbarkeit und führt zu einer effektiveren Kundenansprache. Virtuelle Besichtigungen und moderne Tools wie 3D-Touren oder Augmented Reality bieten zusätzliche Möglichkeiten, das Engagement der Kunden zu erhöhen und den Kaufprozess zu unterstützen.
Effizienz durch Automatisierung
Automatisierungstechnologien, wie KI-gestützte Chatbots und personalisierte E-Mail-Marketing, optimieren den Kundenservice und verbessern gleichzeitig die Effizienz. Diese Tools ermöglichen es Immobilienfirmen, Kundenanfragen schneller zu bearbeiten und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Durch die gezielte Nutzung dieser Strategien und Technologien können Immobilienfirmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen.
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